Wir möchten auf die Podiumsdiskussion vom EA Dresden hinweisen:
12. Juli 2022 | 18:30 Uhr | Roter Baum Dresden
„Das ist die richtige Einstellung“ lautete der Titel einer Soliparty am 1. November 2014 im AZ Conni. Der Titel bezog sich auf die Einstellung des Dresdner § 129 Verfahrens gegen das Phantom „Antifa Sportgruppe“. 5 Jahre lang war das Sächsische LKA einem Gespenst hinterher gelaufen. Angefangen hatte alles im Jahr 2009 mit einem Farbfleck in der Nähe des Neustädter Polizeireviers. Weiter ging es mit der erstmaligen Blockade des damals größten Neonaziaufmarschs in Europa im Jahr 2010 und der erfolgreichen Neuauflage 2011. All das konnte die stramm rechte Sächsische Polizei nicht auf sich sitzen lassen. Tausende abgefischte Funkzellendaten, Telekommunikations-überwachungen, mehrere Dutzend eingetretener Türen durchsuchter Wohnungen, DNA-Entnahmen und Observationen: das ist die negative Bilanz dieser Jagd. Auf der anderen Seite gelang es immer wieder solidarische Brücken zu schlagen, zwischen Menschen, die nicht mehr aber auch nicht weniger verband, als ihr konsequenter Antifaschismus.
Wir holen uns zwei der damals Beschuldigten zum Podiumsgespräch. Wie ist es, Beschuldigte*r in einem § 129 Verfahren zu sein? Welche persönlichen Konsequenzen hatte das Wissen auf Schritt und Tritt überwacht zu werden? Wie lief damals die Solidaritätskampagne und warum gabs denn gleich zwei? Entsolidarisierung, Streit und Distanzierungen – gab es das oder war in Dresden alles harmonisch? Aber vor allem, was hat Gemeinsamkeit, Solidarität und Kollektivität geschaffen? Ohne allzu tief ins Geschichtenerzählen zu geraten, wollen wir von den 2en auch wissen, wie es denn in der Dresdner Szene damals aussah und was sich für sie seitdem geändert hat.
Die Veranstaltung steht natürlich ganz klar in Verbindung mit dem Antifa Ost Verfahren im hier und jetzt. Heute stehen vier Antifaschist*innen in Dresden tatsächlich vor Gericht wegen der angeblichen Bildung einer kriminellen Vereinigung. Wieder soll militanter Antifaschismus verurteilt werden. Wieder stehen Antifaschist*innen stellvertretend für uns alle vor Gericht. Darum laden wir euch ein, am 12. Juli 2022 vorbei zu kommen.