Freitag, 10. Februar 2023, Einlass 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
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Seit einem Jahr wird in Dresden wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung (§129 StGB) gegen Antifas verhandelt. Sie sollen sich vereinigt haben, um Neonazis zu verprügeln. Ihnen drohen hohe Haftstrafen. Lina sitzt bereits seit über zwei Jahren in U-Haft.
Dieses “Antifa-Ost-Verfahren” neigt sich nun einem vorläufigen Ende entgegen. Voraussichtlich Ende Februar wird nach fast 100 Verhandlungstagen das Urteil gesprochen. Zeit, Bilanz zu ziehen und unsere Einsichten zur Diskussion stellen. Was genau wurde eigentlich vor dem OLG Dresden verhandelt? Wie verlief das Verfahren? Welche Methoden wurden in den Ermittlungen angewendet? Welche Rolle spielt das Sonderrechtssystem des §129 StGB dafür? Und was für Schlüsse lassen sich daraus für militanten Antifaschismus in Zukunft ziehen? Auch sprechen wollen wir natürlich über den Fall Johannes Domhöver, den Beschuldigten, der sexualisierte Gewalt ausgeübt hat, von vielen damaligen Genoss*innen gedeckt wurde und schließlich als “Kronzeuge” gegenüber den Behörden auspackte.
Das Antifa-Ost-Verfahren ist außergewöhnlich. Es rief große Solidarität und breite mediale Präsenz hervor. Doch vielerorts stockt eine ernsthafte Diskussion darüber was da eigentlich passiert ist. Mit der Veranstaltung wollen wir deshalb die Basis für gemeinsame Erkenntnisse schaffen. Dafür haben wir Mitglieder der Soli-Strukturen, die Rote Hilfe Berlin sowie Antifa-Gruppen eingeladen, die mit uns über das Verfahren, über die politische Verfolgung mit dem §129 und feministische Standards im antifaschistischen Kampf sprechen.
Präsentiert von der Antirepressionsplattform Berlin. Referentinnen von Rote Hillfe Berlin, Soli-Antifa-Ost und Antifa.